kopi Eppishausen den 11.
März 1825 Vererter Herr! Mit der angelegensten Bitte: es mir zu gute zu halten, daß ich Jr Buch so lange behielt und
mit dem besten
Dank für dessen mir gestatteten Gebrauch, sende ich Inen den IV. Band von
Raumers
Geschichte der Hohenstaufen📖 hier zurük: die anhaltende Krankheit meines Freundes
v. Ittner
, welche vorgestern mit dessen Hinscheiden endete, erlaubte mir nicht, an
Etwas anderes zu denken. Seit gestern Abends bin ich mit
seiner
Wittwe
und
Tochter
hier angekommen; sie wollen die ersten Tage der Trauer in dieser Einsamkeit zu
bringen. Gerne würde ich Irem Wunsche entsprechen und Inen den II.
Band von
Zapfs
Monument: anecdot:📖 über machen; allein, ich habe jn nicht und zweifle, ob
ein solcher herausgekommen ist; doch habe ich in
Augsburg
deshalb
Erkundigungen anstellen lassen. Die Handschrift
Trutpert Neugarts
zum II. Band des
Episcopatus
Constantiensis📖, liegt schon im zweiten Jare bei dem H.
Graven
Mülinen
zu
Bern
, welchem der
Verfasser sie zur Herausgabe überlaßen hat; aber bei der
geschwächten Gesundheit dieses würdigen Mannes, ist wol keine Hofnung zu Bewerkstelligung dieser
Herausgabe.
Das Gedicht, welches eigentlich nur bis zum Anfange des Appenzeller
Krieges📖 reicht, hat weder geschichtlichen noch poet. Werth und würde wol
eben so gut ungedruckt geblieben sein, was ich mir die Freiheit nam, dem
H. v.
Arx
schon vor mer als drei Jaren zu äußern. Auch aus dem I. Bande von
Anshelms
Bernerchronik📖 habe ich wenig Trost geschöpft, und ziehe
Justinger📖 und
Tschachtlan📖 weit vor. Eine nicht uninteressante
Geschichte
eines böhmischen Frey herren von Rozmital📖 aus dem xv. Jarhundert sende ich
Inen von
Constanz
aus. Indeßen leben Sie wol und gedenken Sie
zuweilen mit Liebe Ires herzlich betrübten gehorsamen
Dieners. Joseph v. Laßberg.