Original Text
Verehrter Herr Baron, der Auftrag Ihnen
beifolgendes Päcken zu übersenden verschafft mir
die angenehme Gelegenheit, Ihnen wieder einmahl zu schreiben Sie werden an
dem Buche📖 Ihre doppelte Freude haben: denn ich denke, es muss Sie auch von
der weidmännischen Seite angenehm berühren. In Ihrem lezten werthen Briefe meinten Sie, das
Universitätsgut würde die
Eidgenossenschaft
wohl
unangetastet lassen. Die Prophezeyung war Freundschaftlich für beide Theile;
aber wir erfahren es nun mit Schmerzen daß sie fehlgegangen ist. Man darf in
dieser ganzen Angelegenheit immer nur das Boeseste fürchten. Wie meinen Sie dass mir
Fremdlinge dabei zu Mutte seyn müsset? Inzwischen sind meine Studenten und ich noch immer
gleich eifrig im Lesen und im Hoeren. Davon habe ich auch so
viel zu thun, daß ich hier abbrechen muss. Zum Glück hätte ich Ihnen doch für
diesmall
weiter nichts zu schreiben als die Bitte mir Ihr freundliches Wohlwollen zu
erhalten. In
aller Ergebenheit Wilh. Wackernagel Dr.
Normalisierter Text
Verehrter Herr Baron, der Auftrag, Ihnen beifolgendes Päckchen zu übersenden,
verschafft mir die angenehme Gelegenheit, Ihnen wieder einmal zu schreiben. Sie
werden an dem Buche Ihre doppelte Freude haben: denn ich denke, es muss Sie auch
von der weidmännischen Seite angenehm berühren. In Ihrem letzten werten Brief
meinten Sie, das Universitätsgut würde die Eidgenossenschaft wohl unangetastet
lassen. Die Prophezeiung war freundlich für beide Teile; aber wir erfahren es
nun mit Schmerzen, dass sie fehlgegangen ist. Man darf in dieser ganzen
Angelegenheit immer nur das Böseste fürchten. Wie meinen Sie, dass mir
Fremdlinge dabei zu Mute sein müssen? Inzwischen sind meine Studenten und ich
noch immer gleich eifrig im Lesen und im Hören. Davon habe ich auch so viel zu
tun, dass ich hier abbrechen muss. Zum Glück hätte ich Ihnen doch für diesmal
weiter nichts zu schreiben als die Bitte, mir Ihr freundliches Wohlwollen zu
erhalten. In aller Ergebenheit Wilh. Wackernagel Dr.
Translation
Esteemed Baron, The task of sending you the attached package provides me with the
pleasant opportunity to write to you once again. You will find double pleasure
in the book: for I believe it will also please you from the hunting perspective.
In your last esteemed letter, you mentioned that the university estate would
likely remain untouched by the Confederation. The prophecy was amicable for both
parties; however, we now painfully find that it has gone awry. One must always
fear the worst in this entire matter. How do you think we foreigners must feel
about it? Meanwhile, my students and I are still as eager as ever in reading and
listening. I have so much to do in this regard that I must end here.
Fortunately, I have nothing further to write to you this time except the request
to maintain your friendly goodwill towards me. With all due respect, Wilh.
Wackernagel Dr.