Original Text
Basel 26. Febr. 35.
Hochverehrter
Herr Baron, lediglich durch meine Schuld bin ich so ganz ohne Nachricht über Sie, ob und
wie lange Sie
schon zurück sind von Ihrem iter germanicum, wie es Ihnen während und nach der
selben ergangen ist u.s.f., dass ich nun, wo ich Ihnen so viele Bücher die
Ihren gehören und eins dazu das Ihnen gehören soll, mein
altdeutsches
Lesebuch📖 nämlich, zu schicken habe, mich erst zuvor erkundigen muss ob die ganze Sendung
Sie auch bei Hause treffen werde. Und von
Lachmann
und
Hoffmann
habe ich mehreres für Sie liegen, das bloß auf Ihre Antwort und diese Gelgenheit wartet. Ganz
fertig ist das
Lesebuch📖
(gegen 900.
Spalten) freylich noch nicht: die Vorrede ist noch im Satz, aber es schien mir
endlich doch
Zeit anzufragen. Erfreuen Sie mich, verehrtester Herr und Gönner, bald mit einem
gütigen
Bescheide; ich hoffe zu vernehmen, daß es Ihnen wohl gehe und wohl gegangen Mit aufrichtiger
Hochachtung und Ergebenheit Wil. Wackernagel S. Johann 31.
Normalisierter Text
Basel, 26. Febr. 35. Hochverehrter Herr Baron, lediglich durch meine Schuld bin
ich so ganz ohne Nachricht über Sie, ob und wie lange Sie schon zurück sind von
Ihrem iter germanicum, wie es Ihnen während und nach derselben ergangen ist
usw., dass ich nun, wo ich Ihnen so viele Bücher, die Ihnen gehören, und eins
dazu, das Ihnen gehören soll, mein altdeutsches Lesebuch nämlich, zu schicken
habe, mich erst zuvor erkundigen muss, ob die ganze Sendung Sie auch zu Hause
treffen werde. Und von Lachmann und Hoffmann habe ich mehreres für Sie liegen,
das bloß auf Ihre Antwort und diese Gelegenheit wartet. Ganz fertig ist das
Lesebuch (gegen 900 Spalten) freilich noch nicht: die Vorrede ist noch im Satz,
aber es schien mir endlich doch Zeit anzufragen. Erfreuen Sie mich, verehrtester
Herr und Gönner, bald mit einem gütigen Bescheid; ich hoffe zu vernehmen, dass
es Ihnen wohl geht und wohl gegangen ist. Mit aufrichtiger Hochachtung und
Ergebenheit Wil. Wackernagel St. Johann 31.
Translation
Basel, February 26, [18]35. Highly esteemed Herr Baron, It is solely through my
own fault that I am entirely without news of you, whether and how long you have
been back from your iter germanicum, how you fared during and after the same,
and so forth, that I now, as I have so many books to send to you that belong to
you and one more that should belong to you, namely my old German reading book,
must first inquire whether the entire shipment will reach you at home. And I
have several items from Lachmann and Hoffmann for you, which are merely waiting
for your response and this opportunity. The reading book is not completely
finished (around 900 columns, to be sure): the preface is still in type, but it
seemed to me that it was finally time to inquire. Delight me, dearest sir and
patron, soon with a kind reply; I hope to hear that you are well and have been
well. With sincere respect and devotion, Wil. Wackernagel St. Johann 31.