Brief von Wilhelm Wackernagel an Joseph von Laßberg (21.07.1838).

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Metadata

Signatur: Basel, Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt,

Registernummer (Laßberg):

Registernummer (Harris): 2635

Gedruck in:

Original Text

Lostorf zwischen Arau u. Olten 21/7/38. Hochverehrter Herr Baron! Mit aufrichtig herzlicher Theilnahme habe ich den Trauer fall vernommen der Sie und Ihr Haus betroffen hat; die Wissenschaft wird ihnGND Icon auch zu beklagen haben. Möge der Herr Sie stärken, und Ihnen zum Trost und Ersatz Ihre lieblichen ZwillingeGND Icon desto kräftiger gedeihen lassen. ich habe Ihren Brief hieher gesendet erhalten, nach LostorfWIKIDATA Icon, einem freundlichen Badeorte, den ich meiner Gesundheit wegen für einige Ferienwochen habe beziehen müssen. Diess der Grund weshalb ich Ihrem Befehle die geliehenen Bücher zurück zusenden unmöglich sogleich Folge leisten kann; es soll aber geschehen so wie ich wieder in BaselWIKIDATA Icon bin, damit Sie nicht in dem Verdachte bestärkt werden, ich wollte Ihre Güte missbrauchen. Denn zu meiner Betrübniss hegen Sie, glaube ich, diesen Verdacht. ich hatte Sie auf Ihre frühere Anmahnung ergebenst gebeten mir jene Bücher noch einige Zeit lassen zu wollen, damit ich dieselben wirklich auch brauchen könnte. Recht geschehen ist das noch nicht, da die Stücke vom Gr. v. MontfortGND Icon und von Niclas v. WyleGND Icon noch nicht gedruckt und noch nicht nach Ihren Originalexemplaren corrigiert sind. Indessen will ich diesen kleineren Verlust gern verschmerzen um einem grössern zu entgehn, dem Verlust Ihres Wohlwollens. Unter gehorsamsten Empfehlungen an Ihre gnaedige Frau GemahlinnGND Icon habe ich die Ehre zu seyn Eu. Hochwohlgeboren ergebenster Diener gez. Wilh. Wackernagel Dr. Prof.

Normalisierter Text

Lostorf zwischen Aarau u. Olten 21/7/38. Hochverehrter Herr Baron! Mit aufrichtig herzlicher Teilnahme habe ich den Trauerfall vernommen, der Sie und Ihr Haus betroffen hat; die Wissenschaft wird ihn auch zu beklagen haben. Möge der Herr Sie stärken und Ihnen zum Trost und Ersatz Ihre lieblichen Zwillinge desto kräftiger gedeihen lassen. Ich habe Ihren Brief hierher gesendet erhalten, nach Lostorf, einem freundlichen Badeort, den ich meiner Gesundheit wegen für einige Ferienwochen habe beziehen müssen. Dies der Grund, weshalb ich Ihrem Befehl, die geliehenen Bücher zurückzusenden, unmöglich sogleich Folge leisten kann; es soll aber geschehen, so wie ich wieder in Basel bin, damit Sie nicht in dem Verdacht bestärkt werden, ich wollte Ihre Güte missbrauchen. Denn zu meiner Betrübnis hegen Sie, glaube ich, diesen Verdacht. Ich hatte Sie auf Ihre frühere Anmahnung ergebenst gebeten, mir jene Bücher noch einige Zeit lassen zu wollen, damit ich dieselben wirklich auch brauchen könnte. Recht geschehen ist das noch nicht, da die Stücke vom Gr. v. Montfort und von Niclas v. Wyle noch nicht gedruckt und noch nicht nach Ihren Originalexemplaren korrigiert sind. Indessen will ich diesen kleineren Verlust gern verschmerzen, um einem größeren zu entgehen, dem Verlust Ihres Wohlwollens. Unter gehorsamsten Empfehlungen an Ihre gnädige Frau Gemahlin habe ich die Ehre, zu sein Eu. Hochwohlgeboren ergebenster Diener gez. Wilh. Wackernagel Dr. Prof.

Translation

Lostorf between Arau and Olten 21/7/38. Most esteemed Baron, With sincere heartfelt sympathy, I have learned of the bereavement that has affected you and your household; science will also have cause to mourn. May the Lord strengthen you and allow your lovely twins to thrive all the more robustly as a comfort and substitution for you. I have received your letter here, in Lostorf, a pleasant spa town which I had to take up due to my health for a few weeks of vacation. This is the reason why I cannot immediately comply with your command to return the borrowed books; however, this will happen as soon as I am back in Basel, so that you will not be reinforced in the suspicion that I might want to abuse your kindness. For to my distress, you, I believe, harbor this suspicion. I had earnestly requested you, upon your earlier prompting, to allow me to keep those books for a little longer so that I could actually make use of them. This has not yet been done because the pieces from Gr. v. Montfort and Niclas v. Wyle have not yet been printed, and your original copies have not yet been corrected. However, I am willing to gladly forgo this minor loss to avoid a greater one, the loss of your goodwill. With the most obedient compliments to your gracious wife, I have the honor to be Your Excellency's most devoted servant signed Wilh. Wackernagel Dr. Prof.